Petrolfarbener Hintergrund. In roter Schrift steht der Titel "Den Elfenbeinturm entern. Reader für Antidiskriminierungstrainer*innen im Kulturbetrieb" geschrieben

Reader für Antidiskriminierungstrainer* innen im Kulturbetrieb

Abgeschieden von der Welt und selbstreferentiell – der Kulturbetrieb wird schon lange als Elfenbeinturm kritisiert. Aber wie können Antidiskriminierungstrainer*innen dazu beitragen, Strukturveränderungen anzustoßen und Zugänge zu schaffen?
Dieser Reader richtet sich an Antidiskriminierungstrainer*innen, die Fortbildungen im Kulturbereich anbieten wollen, sowie an Bildungstrainer*innen, die bereits im Kulturbereich arbeiten, aber noch wenig Praxiserfahrung haben. Zum einen will er den Einstieg in Diskurse und Aushandlungsprozesse, die im Kulturbetrieb stattfinden, erleichtern. Zum anderen versammelt er Erfahrungsberichte von Bildungstrainer*innen, die bereits Antidiskriminierungsworkshops im Kulturbetrieb anbieten, zeigt Fallstricke aber auch bewährte Methoden auf. Außerdem berücksichtigt er die spezifischen Herausforderungen, vor denen Trainer*innen aus marginalisierten Communitys in Workshopkontexten stehen, und eröffnet ihnen Strategien und Handlungsräume.

 

Übersicht der Beiträge

 

Diversity Arts Culture organisiert seit mittlerweile fünf Jahren Workshops zu Antidiskriminierung und Diversitätskompetenz im Kulturbetrieb. In ihrem einleitenden Beitrag Kulturbetrieb 101 - Praxishilfen für Workshopleitende geben Lisa Scheibner und Bahareh Sharifi einen Einblick in die Diskurse des Kulturbetriebs und fassen die wichtigsten Learnings aus dieser Zeit zusammen.

 

Unterscheidet sich der Kulturbetrieb maßgeblich von anderen Bereichen, in denen Trainer*innen Antidiskriminierungsworkshops geben? Lou Herbst und Nina Khan hinterfragen in Jonglieren mit vielen Bällen – Planen diskriminierungskritischer Workshops das progressive Selbstbild des Kulturbetriebs, geben Hinweise zur Vorbereitung gelungener Workshops und benennen Besonderheiten des kulturellen Felds.

 

Um Workshops zugänglich zu gestalten, muss Barrierefreiheit von Anfang an mitgedacht werden. Anne Rieger und Noa Winter geben in Workshops antiableistisch gestalten Einblick in ihre Praxis der solidarischen Co-Leitung und vermitteln Grundlagen zur Konzeption und Gestaltung antiableistischer Workshops.

 

Francis Seeck beschreibt in Intervenieren, hinterfragen, vernetzen! Konkrete Ansätze der Bildungsarbeit gegen Diskriminierung im Kulturbereich, wie Trainer*innen bei klassistischem Othering intervenieren können und wie man als Trainer*in achtsam mit der eigenen Biografie arbeitet. Wie gelingt es, Teilnehmende im Rahmen von Workshops zur Auseinandersetzung mit eigenen Privilegien zu bewegen, damit sie zum Abbau von Diskriminierung beitragen können?

 

Im Interview Nicht den Voyeurismus bedienen – Strategien und Selbstschutz in der Workshopleitung mit Lisa Scheibner erzählt Silvia Gegenfurtner darüber, wie sie sich als Trainerin mit Diskriminierungserfahrung vor unangenehmen Situationen im Workshop schützt und warum ihr die Interaktion mit Teilnehmenden wichtig ist.

 

Welche Widerstände treten bei Antidiskriminierungsworkshops im Kulturbereich auf? Anja Schütze benennt in Widerständen begegnen – In Workshops zu Solidarität und Verantwortung anregen typische Situationen, in denen privilegierte Kulturschaffende sich verweigern, und lädt dazu ein, Emotionen Raum zu geben und die Verantwortungsübernahme der Teilnehmenden zu aktivieren.

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