Community

[kəˈmjuː.nə.t̬i]

Illustration zeigt sechs unterschiedliche Menschen, die gemeinsam eine Pflanze betreuen

Community

bezeichnet im Kontext der Diversitätsentwicklung eine (politische) Interessensgemeinschaft, in der Menschen zusammenfinden, die Diskriminierungserfahrungen teilen. Die Community ist durch ein positives Wir-Gefühl, beziehungsweise den Bezug auf eine positive Gruppenidentität verbunden.

 

Community bezeichnet nicht eine konkrete Personengruppe. In der Regel kennen sich die Personen, die sich einer Community zugehörig fühlen, nicht alle persönlich. Sie treffen sich nicht regelmäßig an bestimmten Orten, wählen keine Vertreter*innen, die für die gesamte Community sprechen, und treffen nicht gemeinsam Entscheidungen. Trotzdem gibt es in vielen Communities Verbände oder Initiativen, die die politische Ausrichtung der Community prägen und ein Sprachrohr für sie sind. Auch gibt es Orte, die „zum Treffpunkt für die Community werden“, das heißt an denen sich häufig Personen, die sich der Community zugehörig fühlen, treffen und an denen sie sich wohl fühlen. Community wirkt nach innen verbindend unter anderem durch gelebte Solidarität, die Weitergabe von Wissen und einen eigenen Sprachgebrauch, der sich zum Beispiel durch Selbstbezeichnungen auszeichnet.

 

Gleichzeitig sind Communities aber in sich heterogen. Unter dem Dach einer Community verbinden sich oft mehrere kleinere Communities. So kommen in der queeren Community Menschen zusammen, die sich beispielsweise als trans*, inter*, lesbisch oder schwul identifizieren und die diese Identität(en) unterschiedlich für sich gewichten. Auch vereinen Menschen verschiedene Eigenschaften und Identitäten in sich und fühlen sich daher oft mehreren Communities zugehörig (Intersektionalität). Deshalb spielen auch innerhalb von Communities Fragen von Sichtbarkeit, Ressourcenverteilung und Solidarität eine große Rolle.

Aber nicht alle, die die Diskriminierungserfahrungen einer Community teilen, sehen sich auch als Teil dieser Community. Manche grenzen sich bewusst ab, weil sie ihr Privatleben nicht politisieren möchten. Andere haben keine Zugänge zu den Diskursen rund um die Community. Was ist also Community? Wer gehört dazu? Und wer wird von wem als Teil der Community gelesen?

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Selbstbezeichnung

Oft gibt es für marginalisierte Gruppen mehrere Namen. Einen (oder mehrere) Namen, den die Gruppe selbst wählt: das ist die Selbstbezeichnung. Und einen (oder mehrere) Namen, den die Mehrheitsgesellschaft der Gruppe zuschreibt.

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Intersektionalität

[ɪntɐzɛkt͡si̯onaliˈtɛːt]

beschreibt das Überschneiden und Zusammenwirken von verschiedenen Diskriminierungsformen. Menschen vereinen verschiedene Eigenschaften und Identitäten in sich. Intersektionalität berücksichtigt, dass Menschen oft wegen mehreren Eigenschaften/ Identitäten benachteiligt werden.

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