„Lachen aus dem Ghetto“
Neue Literatur in der Bundesrepublik ab 1970: der Polynationale Literatur- und Kunstverein
Text: Nesrin Tanç
Als die sogenannten Gastarbeiter*innen in den 1960er Jahren nach Deutschland einwanderten, fanden sie – aufgrund des von den Nationalsozialist*innen begangenen Massenmords und der dadurch bedingten kulturellen Auslöschung – eines der homogensten Länder der Welt vor. Die ersten Jahre in Deutschland waren eine Zeit, in der die Gesellschaft sehr starre Vorstellungen davon hatte, wem welche Rolle und welcher Status und tatsächlich auch welche Tätigkeit – wie das Schreiben – zukam.1
In den 1980er Jahren wurden für unterschiedliche Sparten der Kunst und Kultur Förderstrukturen aufgebaut, die inhaltlich auf schreibende Zeitzeug*innen ausgerichtet werden sollten (Annoff, Annoff & Demir 2021). Aus heutiger Perspektive kann der Befund gestellt werden, dass schreibende Immigrant*innen allerdings ausgeschlossen wurden. Das heißt, Schreibende, die als Arbeitsmigrant*innen nach Deutschland gekommen oder Kinder von Arbeitsmigrant*innen waren, haben lange Jahre damit verbracht, eine Art Existenzberechtigung als Schreibende zu erwerben, obwohl es sowohl theoretische Modelle als auch strukturelle Förderprogramme gab (Annoff, Annoff & Demir 2021).
Die Akteur*innen rund um den hier vorgestellten Verein sind es, die mit ihrer Literatur und herausgeberischen Tätigkeit Aufschluss über die heutige Gesellschaft geben. Ihre Literatur liefert bedeutsame Hinweise über Arbeits- und Lebensweisen sowie historisch wichtige Auseinandersetzungen zu den Themen Migration, Arbeit, Kultur und Gesellschaft.
In der Geschichte um den „Polynationalen Literatur- und Kunstverein in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin e.V.“, kurz PoLiKunst Verein, geht es um Verwahrung und Rekonstruktion von Kulturgeschichte und der Geschichte der zivilgesellschaftlichen Bemühungen um humanistische Werte und Teilhabe aus der Zeit der sogenannten Gastarbeit. Teilhabe, Partizipation klingen oft als wären es Beschreibungen einer möglichen Zukunft – in Wahrheit ist das Leben bestimmter Menschen und Communities in Gänze seit Jahrzehnten der Versöhnung und Vermittlung gewidmet. Davon erzählen die Werke der PoLiKunst.
Es gibt unentdeckte Verwobenheiten, einzelne brillante Werke und Verbünde, die es unbedingt wert sind, als Referenzpunkte der Geschichte der Einwanderungsgesellschaft gesetzt zu werden.
Die Gründung des PoLiKunst Vereins
12 Personen finden am 28. März 1981 in der Nähe von Mainz zusammen, um den Polynationalen Literatur- und Kunstverein in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin e.V. zu gründen, „um zu beraten und zu beschließen, wie die bisherige Arbeit zur Förderung der in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin lebenden ausländischen Kulturschaffenden inhaltlich und organisatorisch weitergeführt werden solle“, so das Protokoll. Gründungsmitglieder sind unter anderem die mittlerweile renommierten Autoren Suheil Fadel (Rafik Schami), Franco Biondi, Carmine Chiellino und José F. A. Oliver, der von 1984 bis 1985 Vorsitzender des Vereins sein wird (Reeg 88:211). Diese Autoren schreiben bis heute einen bedeutenden Teil der Neuen Deutschen Literatur, derjenigen Literatur also, auf die sich unter anderem die postmigrantische Literaturszene aber auch alle weiteren Literaturen des deutschsprachigen Raums beziehen. Ihre Erzählungen bieten ein Entwicklungsbild der Gesellschaft (und der Literatur) ab den 1980er Jahren bis hin zu heutigen Debatten zur Mehrsprachigkeit und Arbeitswelt des Einwanderungslandes Deutschland. Was zu Beginn der Recherchen zum Verein auf Anhieb klar wird, ist, dass die Literaturproduktion in Form von Arbeits- und Werkkreisen rund um das Thema der Lebensrealität von „ausländischen“ Arbeiter*innen den Impuls aller Tätigkeiten bildet.
Das Schreiben soll als Medium der öffentlichen Artikulation und der politischen Bildung der Arbeiter*innen dienen: „Endlich eine Plattform, ein Forum für die Auseinandersetzungen mit unserer Situation und Rolle als Künstler und Schriftsteller in der Bundesrepublik“, so José F. A. Oliver (88:216). Oliver ist in der Anfangsphase der Einzige aus der Zweiten Generation der sogenannten Gastarbeiter*innen, also Kind einer sogenannten Gastarbeiter*innenfamilie. Er ist daher in intergenerationaler Vermittlerrolle und – wie sich später ergeben wird – der Initiator für die Kooperationen mit den deutschen Literaturinstitutionen. Heute zählt José F. A. Oliver zu den wichtigsten Lyrik-Stimmen des Landes und ist Präsident des PEN-Zentrums Deutschland.
Franco Biondi schreibt mir, dass „der allererste Schritt der PoLiKunst am 1. bis 2. Juni 1980 bei einem Treffen von uns vier in Bremen beim CON-Verlag: Suleman Taufiq, Yusuf Naoum, Rafik Schami und ich“ entstanden ist. Im Club Voltaire in Frankfurt, der sich als Ort einer antifaschistischen Gegenöffentlichkeit bereits etablieren konnte, wird während der Buchmesse im Oktober 1980 das Programm des Vereins vorgestellt. Besucher*innen der Buchmesse sind bundesweit vernetzte migrantische Akteur*innen, namentlich José F. A. Oliver, Gino Chiellino, Yusuf Naoum, Suheil Fadel (Rafik Schami), Dania Antonovic, Suleman Taufiq und Yaşar Kaynar, die bundesweite Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit leisten.
Ab 1983 werden drei PoLiKunst Jahrbücher produziert. Das erste Jahrbuch erscheint 1983 im Eigendruck mit dem Titel „Ein Gastarbeiter ist ein Türke“. Der erste Band ist eine Solidaritätsbekundung mit den sogenannten Gastarbeiter*innen aus der Türkei, die als Projektionsfläche für das „Ausländerproblem“ den größten Herausforderungen ausgesetzt sind. „Man zeigt einen angepassten Gastarbeiter aus Mitteleuropa im Kontrast zu einer türkischen Familie!“, heißt es im ersten Band empört und zutiefst solidarisch. 1984 erscheint „Der Tanz der Fremden“ und 1985 „Lachen aus dem Ghetto“ im Mandala Verlag. José F. A. Oliver bemüht sich um eine finanzielle Förderung und Anbindung an deutsche Institutionen, sodass das letzte Jahrbuch 1985 vom Deutschen Literaturfonds gefördert wird.
Der PoLiKunst Verein entwickelt sich dank seiner Tagungen und literarisch-künstlerischen hochaktiven, dynamischen Akteur*innen zu einer wichtigen Plattform der schreibenden Arbeiter*innen, der Literatur, Kunst und Kultur.
Sternstunden der Literaturgeschichte: Die Gruppe „Südwind“
1980 wird die Gruppe „Südwind“ von Yusuf Naoum, Rafik Schami, Franco Biondi und Suleman Taufiq gegründet und in der Edition CON (Bremen) eine sechsbändige Anthologie mit dem Titel „südwind gastarbeiterdeutsch“ herausgegeben, was zu den Sternstunden der Literaturgeschichte zählt.
Die Reihe „südwind gastarbeiterdeutsch“ steht für eine Zäsur in der Literaturförderung und ‑produktion und ermöglicht die Rekonstruktion der Selbstinstitutionalisierung der sogenannten Gastarbeiter*innen durch Zeitschriften, Anthologien und Arbeitskreise. Abzulesen sind Lebensrealitäten, die nicht näher am Puls der Akkordarbeit und Arbeiter*innensiedlungen liegen könnten und sich so nur in dieser Initiative finden lassen: Arbeitsmigration und die Veränderungen in den Ausländergesetzen, die Veränderungen in der Gesellschaft, die Produktionsbedingungen der literarischen Werke – mit solidarisch-humanistischen Ressourcen transformiert und übersetzt in deutsche Sprache – in einer Zeit, in der die eigene Existenz in Deutschland stets als zweifelhafte Auslegungssache im öffentlichen Interesse steht und die eigene Stimme keinen Platz in den deutschsprachigen Medien findet.
Der erste Band der Reihe „südwind gastarbeiterdeutsch“ hat den Titel „Im neuen Land“ und erscheint noch 1980. Es sind die Texte von 12 Autoren – Franco Biondi, Victor Bueno, Chino Chiellino, Guiseppe Fiorenza, Antonio Hernando, Nazmi Kavasoğlu, Yusuf Naoum, Tryphon Papastamaelos, Özgür Savaşcı, Rafik Schami, Selman Taufiq, Dragutin Trumbetas –, die Einblick in das Schreiben der sogenannten Gastarbeiter*innen gewähren. Die Autoren sind in acht unterschiedlichen Ländern geboren. Durch die realistischen Beschreibungen ist es möglich, ihre Biografien und ihre Zeit in Deutschland nachzuzeichnen. „Zur Sprache kommen Probleme am Arbeitsplatz, im Wohnort und in der Freizeit; Versuche, Brücken zu schlagen, aber auch Ängste, Träume, Wünsche und Sehnsüchte“, heißt es im Vorwort der Herausgeber. Unter den Autoren sind Arbeiter wie Antonio Hernando, der „vor allem in der Mittagspause“ schreibt und in seinem experimentellen Essay mit Gedichten Einblicke in vorausschauende Zeilen ermöglicht: „Immer wieder hören wir, wir Gastarbeiter sollen unsre eigene Kultur pflegen. Aber welche ist unsere eigene Kultur?“ Hernandos Beitrag lässt ebenso erkennen, dass die Fragen der Zugehörigkeit sehr früh erkannt wurden und dass kritische Stimmen bereits sehr früh auf Exotisierung und Homogenisierung, Klassismus und Nationalismus hingewiesen haben: „Der Rat, unsere ‚eigene Kultur‘ zu bewahren, kann sehr gut gemeint sein. Es kann aber auch eine Falle sein, damit wir immer schön exotisch bleiben und nie richtige Partner werden.“ (1980:6)
Durch die mangelhafte Rezeption der Kunst und Literatur von Einwanderer*innen und besonders von eingewanderten Arbeiter*innen gelangten weder die Themen der Autor*innen in die Öffentlichkeit der damaligen Zeit, noch die Literatur. Die Akteur*innen mussten sich als Freie Szene in allen Sparten selbst organisieren und ihre Anliegen so bündeln, dass möglichst alle Altersgruppen von Erwachsenen bis Kindern und Jugendlichen angesprochen und die Bedürfnisse im Bereich Literatur und kulturpolitische Wissensvermittlung abgedeckt wurden.
Der zweite Band erscheint im Folgejahr 1981 mit dem Titel „Zwischen Fabrik und Bahnhof“ und unterstreicht die Auseinandersetzungen mit Rassismus, der sich öffentlich auf das „Türken- oder Zweite Generationsproblem“ konzentriert (Reeg 88:94). Der dritte Band aus dem Jahr 1982 spiegelt mit dem Titel „Annäherungen“ den Versuch eines solidarischen Miteinanders mit deutschen Autoren, die erstmals Beiträge zum Band leisten. Mit dem vierten Band „Zwischen zwei Giganten“ rückt 1983 die Zweite Generation als diejenige in den Vordergrund, die den erlebten Rassismus und die Ausgrenzung aus ihrer Perspektive – intergenerational – reflektiert.
1983 löst sich die Gruppe der Herausgeber auf. Gino Chiellino, Habib Bektaş, Franco Biondi, Yusuf Naoum und Rafik Schami gründen einen neue Gruppierung und wechseln zum Neuen Malik Verlag in Kiel. Die Reihe „südwind gastarbeiterdeutsch“ wird in „Südwind-Literatur“ umbenannt und soll „wie bisher multinational“ ausgerichtet sein (Biondi 1983:7). Dabei wird stets betont, dass dies ein Merkmal für ein solidarisches Miteinander ist, ein Miteinander dessen Kern ein „Writing Back“2 ist.
Die Gastarbeiterliteratur wurde zu Lebzeiten der sogenannten Gastarbeiter*innen nicht als Genre angesehen – ganz im Gegenteil –, aber die Perspektive des Schreibens aus der Position der sogenannten Gastarbeiter*innen bildet eine Brücke zur den globalen postkolonialen Literaturtheorien.
Nach der Abkehr vom Gastarbeiter-Paradigma folgen Textsammlungen, von denen eine ausschließlich von Frauen publiziert „Freihändig auf dem Tandem“ ist (Neuer Malik Verlag 1985). Über die einzelnen Bände, die heute vergriffen sind, ist leider wenig herauszufinden.
Die PoLiKünstler*innen versammeln Autor*innen und Grafiker*innen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, deren Texte, Grafiken und Illustrationen die Veränderungen in den Ausländergesetzen und der Gesellschaft sowie die Produktionsbedingungen der literarischen Werke in Kunst und Kultur thematisierten. Für die Schriftsteller*innen ist es zu dieser Zeit nur in absoluten Einzelfällen möglich in deutschen Zeitschriften und Anthologien zu veröffentlichen. Übersetzungen sind zu kostspielig und werden nicht von Förderungen abgedeckt – ohnehin wurden die Werke sowie die künstlerischen Initiativen als unangemessene und unpassende Tätigkeit „von Ausländern“ betrachtet und nicht hinreichend vom Literaturbetrieb zur Kenntnis genommen. In dieser Zeit konzentriert sich die deutschsprachige Literaturwelt gänzlich auf sich selbst. Schreibende „Ausländer“ aus dieser Zeit werden nicht wahrgenommen und diejenigen, die wahrgenommen werden, werden als „Türken“ homogenisiert. Alle Ausländer waren Türken.
Weil jeder Deutsche ein Türke ist
Weiß ich
Wie unwichtig
Es ist
Ein Spanier
Zu sein
(José F.A. Oliver, 1987)
Obwohl neben PoLiKunst auch zahlreiche türkischsprachige Initiativen entstehen und die Projektion und Homogenisierung aller „Ausländer“ als „Türken“ besteht, werden auch diese vom Literatur- und Kulturbetrieb nicht hinreichend beachtet.
Allen Gruppen gleich ist, dass sie in einer Zeit agieren, in der literaturästhetische Betrachtungen oder politische Einreihungen lediglich auf der Ebene der „Ausländerproblematik“ erfolgen und die Akteur*innen zeitgleich in langen Phasen (das deutschsprachige Pendant zum „Writing Back“) zahlreiche Werke verfassten, die heute als Kanon gelten.
Über die Auflösung des Vereins sind dem Interview mit José F. A. Oliver „Aufbruch in ein neues Selbstverständnis“ im Gespräch mit Ulrike Reeg Hinweise zu entnehmen, dass spätere Mitglieder und der Vorstand „die Tragweite und die Konsequenzen einer multikulturellen Identität nicht verstanden haben“ (88:216).
Ich erinnere mich beim Lesen dieser Zeilen an unzählige Treffen in Institutionen und Vereinen der Literaturförderung, Kunst und Soziokultur, die für ihre strukturelle Förderung mit der diversen Gesellschaft argumentieren, aber inhaltlich nicht auf die Bedürfnisse der migrantischen, queeren, konfessionsvielfältigen Bürger*innen eingehen.
Der Abschied der Kollektive und Akteur*innen vom Narrativ einer sogenannten Gastarbeiter*innenliteratur stellt sich aus heutiger Sicht als folgenreicher Prozess dar, in dessen Verlauf sich weder eine multinationale noch nationale Kultur, Kunst und Literatur der internationalen Arbeiter*innen institutionell etablieren konnte. „PoLiKunst kann als Verein aufgelöst werden, aber nicht die Idee“, so Oliver. Es bleiben Spuren, die es nachzuverfolgen, und Geschichten, die es weiterzuerzählen lohnt.
Diese literarischen und publizistischen Spuren bezeugen nicht nur den Klassismus und Rassismus und die Ungerechtigkeiten, Versäumnisse oder auch solidarischen und kulturhistorisch bedeutenden Zusammenschlüsse in Kultur und Bildung der 1970 bis 2000er Jahre; vielmehr bilden sie insgesamt einen bedeutenden Teil des literarischen und kulturellen Gedächtnisses unserer Zeit.
Auch heute gibt es Vereine, die sich in ihrer Gänze mit dem beschäftigen, was die strukturell geförderten Institutionen – aus unterschiedlichen Gründen – ausblenden: die Geschichte der Literatur, der bildenden Kunst, der Theater, der Widerstände, der Soziokultur nach 1960. Diejenige Kultur, die bis vor 10 Jahren noch der breiten Öffentlichkeit unbekannt war und heute als gegebene Kulturlandschaft der Bundesrepublik bezeichnet werden kann. Für heutige Akteur*innen kann die Geschichte der Autor*innen und Akteur*innen aus den 1980er Jahren einen Referenzpunkt darstellen, der im besten Fall empowert.
Über die Autorin
Nesrin Tanç hat Turkistik, Germanistik, Psychologie und Kunstwissenschaften studiert. In Literatur- und Kulturwissenschaften promoviert, forscht sie zu Literaturtheorie und Erinnerungskultur, Archiven, Kollektivem Gedächtnis und Gegenwartsliteratur.
Aus Prosa wie „Bericht aus dem Haus, das es nicht gibt“, ihren Bühnen- und Hörstücken wie „Operation Heimat“ und „Agentur Ausländerrauş“ entstehen auch Lecture Performances wie 2020 für das Favoriten Festival. Außerdem gestaltet sie aus Forschungsergebnissen installative Anordnungen wie in der Akademie der Künste der Welt (2020) oder durch Beratungen und Studien wie „Was ist geblieben? Was bleibt?“ für das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen. Mit dem Begriff „Anatolpolitan“ hat sie neue theoretische Felder bezeichnet.
Literatur
Annoff, Michael & Demir, Nuray. Hello, white diversity. 2021.
Annoff, Michael. Im Hinterhof der Neuen Kulturpolitik. Hilmar Hoffmanns Schlüsselwerk „Kultur für alle“ aus diskriminierungskritischer Perspektive
Reeg, Ulrike. Schreiben in der Fremde, Literatur nationaler Minderheiten in der Bundesrepublik Deutschland, Klartext, Essen, 1988.
Tanç, Nesrin. Die Ordnung der Vielfalt. Dissertation, Duisburg-Essen, 2021
Franco Biondi, Yusuf Naoum, Rafik Schami, Suleman Taufiq: Im neuen Land. Südwind gastarbeiterdeutsch. Con Verlag, Bremen, 1980.
Biondi, Franco. In: H. Bektaş, F. Biondi, G. Chiellino, Y. Naoum, R. Schami (Hrsg.). Das Unsichtbare sagen! Prosa und Lyrik aus dem Alltag des Gastarbeiters. Kiel, 1983.
Oliver, Jose F. A.. In jeden Fluss mündet ein Meer, Matthes & Seitz Berlin, 2023.
Ertan, Semra. Mein Name ist Ausländer | Benim Adım Yabancı. Bilir-Meier, Zühal; Bilir-Meier, Cana. (Hrsg.), edition assemblage, Münster, 2020.
- 1Heute wird dieser Umstand in den unterschiedlichsten Formaten zur Sprache gebracht und zu Recht als struktureller Klassismus und Rassismus benannt.
- 2Der Begriff „Writing Back“ beschreibt eine literarische Praxis, bei der Autor*innen aus ehemals kolonisierten Ländern auf die dominanten Erzählungen der Kolonisatoren reagieren und ihre eigenen Perspektiven und Geschichten präsentieren. Damit stellten die Akteur*innen der PoLiKunst ihre Verwobenheit mit dem Widerstand gegen die herrschende koloniale Vorstellungswelt her und reihten sich somit sehr früh und weitsichtig in die postkoloniale Literaturwissenschaft ein. Writing Back kann in verschiedenen literarischen Formen auftreten, darunter Prosa, Romane, Lyrik, Essays und Theaterstücke.