Künstlerische Qualität – ein Fachgespräch
Informationen
28.10.2024
Uhrzeit
10:00 - 12:00 Uhr
Sprache
Deutsche Lautsprache mit Verdolmetschung in Deutsche Gebärdensprache (DGS)
Zugänglichkeit
Die Veranstaltung findet online auf der Plattform Zoom statt. Es gibt Verdolmetschung in Deutsche Gebärdensprache. Für Fragen oder Anregungen zu Barrierefreiheit können Sie uns über folgende Mailadresse kontaktieren: E-Mail: scheibner@diversity-arts-culture.berlin (Dies ist NICHT der Kontakt für die Anmeldung! Siehe Anmeldeinfo unten.)
Künstlerische Qualität – ein Fachgespräch
mit Prof. Dr. Ruth Sonderegger und Prof. Dr. Carmen Mörsch
„Wir entscheiden nach der künstlerischen Qualität der Werke, was gezeigt wird!“
„Wir wählen unsere Kunststudierenden einzig nach dem Talent aus!“
„Wenn wir jetzt Diversitätsentwicklung fokussieren, leidet die künstlerische Qualität!“
Leitsätzen wie diesen begegnen wir häufig, wenn das Thema Diversitätsentwicklung diskutiert wird und Antidiskriminierungsmaßnahmen umgesetzt werden sollen. Fragen nach Zugängen für marginalisierte Kulturtätige werden immer wieder hintenangestellt und die Strukturen bleiben, wie sie sind: ausschließend.
Aber woran erkennen wir eigentlich künstlerische Qualität? Wer legt die Kriterien dafür fest? Woher kommt Talent und woran zeigt es sich? Setzen sich tatsächlich immer die besten Künstler*innen durch? Welche Rolle spielt bei einer Kunstkarriere der richtige Habitus? Welches Vorwissen wird von Studienbewerber*innen verlangt und wessen Wissen wird anerkannt?
„Der westliche Kunstbegriff [ist] ein Riesenparadox. Er will aussortieren und er will regellos sein. Das geht nicht zusammen.“ (Ruth Sonderegger)
Ruth Sonderegger und Carmen Mörsch begleiten seit Jahren Kunst- und Kunstlehramtsstudierende an der Akademie der bildenden Künste Wien und der Kunsthochschule Mainz. Die Studie Art School Differences, in die beide mit verschiedenen Aufgaben involviert waren, hat 2016 wichtige Erkenntnisse über ungleiche Zugänge zur Kunsthochschule erbracht. Seitdem arbeiten beide an Strategien, um Barrieren abzubauen und zukünftigen Künstler*innen und Kunstvermittler*innen einen kritischen Blick auf den Kulturbetrieb zu ermöglichen.
Nach zwei kurzen Vorträgen der Gäst*innen nehmen wir uns im Fachgespräch Zeit, den Begriff künstlerische Qualität zu diskutieren. Wozu brauchen wir Kriterien dafür, was künstlerisch wertvoll ist, und wie könnten diese gerechter gedacht werden?
Hinweis Aufzeichnung:
Die Vorträge und das Fachgespräch werden mit Zoom für eine mögliche spätere Verwendung im Rahmen der Arbeit von Diversity Arts Culture aufgezeichnet. Wir behalten uns vor, die Vorträge und das Fachgespräch teilweise oder in Gänze zu veröffentlichen. Der Teil, in dem Fragen der Teilnehmenden beantwortet werden, wird nicht aufgezeichnet. Wer sicher gehen möchte, nicht auf der Aufzeichnung zu erscheinen, kann seine Kamera im ersten Teil ausgeschaltet lassen und seinen Zoom-Namen verfremden. Wir sind aus Gründen des Datenschutzes verpflichtet, uns mit der Anmeldung eine Zustimmung und Rechteübertragung der Teilnehmenden zu der Aufzeichnung einzuholen. Daher informieren wir hier ausführlich über den möglichen Verwendungszweck.
Zu den Referentinnen
Prof. Dr. Ruth Sonderegger
Ruth Sonderegger ist seit 2009 Professorin für Philosophie und ästhetische Theorie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre derzeitigen Forschungsfelder sind: Konstitution und Geschichte der westlichen philosophischen Ästhetik (im Kontext des Racial Capitalism), Praxistheorien, Cultural Studies, kritische Theorien und Widerstandsforschung. Gemeinsam mit Katja Diefenbach und Pablo Valdivia arbeitet sie derzeit an einem Forschungsprojekt zum Thema Wahrnehmen, Rechtsprechen und Verwerten in der kolonialen Moderne. Zum Nexus von ursprünglicher Akkumulation, race und westlicher Ästhetik.
Prof. Dr. Carmen Mörsch
Carmen Mörsch ist Professorin für Kunstdidaktik an der Kunsthochschule Mainz, Johannes Gutenberg-Universität. Sie forscht zu diskriminierungskritischen Perspektiven sowie zu kolonialismuskritischen Historiografien an der Schnittstelle von Kunst und Bildung. Sie co-leitete das Graduiertenkolleg „Bildungsprozesse in der diskriminierungskritischen Hochschullehre“. Sie ist Gründungsmitglied des Netzwerks „Another Roadmap for Arts Education“ und des Kollektivs e-a-r, education and arts research .
Anmeldung
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