"I take a selfie before I go outside to remind myself of how I looked in that moment." (Ich mache ein Selfie, bevor ich rausgehe, um mich daran zu erinnern, wie ich in dem Moment aussah.)

 

Heißt es in einer von Travis Alabanzas Soundcollagen, die beschreibt, wie schwierig es ist, als trans* Person außerhalb der eigenen Wohnung man* selbst zu sein, wenn man* in der Öffentlichkeit immer fürchten muss, beleidigt und angegriffen zu werden.

 

Auch Autor*in und Künstler*in Alok Vaid-Menon erkundete in seiner*ihrer Poetry-Comedy-Performance die dunkle Seite von Sichtbarkeit für trans* Personen of Color. Die Sichtbarkeit, die entsteht, wenn beispielsweise Videos, die Gewalt gegen trans* Personen zeigen, im Internet zur Unterhaltung dienen und zu viralen Hits werden.

 

Alok verortete seine*ihre Performance WATCHING YOU / WATCH ME an der Grenze zwischen analoger und virtueller Welt und thematisierte in ihr Liebeskummer, digitale Entfremdung und die Bedeutung von Intimität in einer digitalen Welt aus Sicht von trans* Personen of Color. Wie verändern Facebook-Likes und Follower das Selbstwertgefühl? Schaden die sozialen Netzwerke der psychischen Gesundheit und den Beziehungen? Und wo stehen wir als Gesellschaft, wenn wir das Internet und die in ihm propagierte Gewalt wirklich ernst nehmen? Warum nennen wir es Fortschritt, wenn cis Personen trans* Personen zu ihrer Unterhaltung anschauen?

 

Die Veranstaltung fand am 6. August 2017 in Kooperation mit der Werkstatt der Kulturen statt. Der Abend begann mit einem Vortrag von Ashkan Sepahvand, Fellow* am Schwulen Museum*, der die Performances von Travis Alabanza und Alok Vaid-Menon mit einer kurzen Einführung zur Berliner Kulturszene einleitete und kontextualisierte.

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