Veranstaltung
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19.11.2025 - 21.11.2025 –

Alles nur Theater? Maßnahmen gegen Diskriminierung und Machtmissbrauch

Informationen

Date

19.11.2025 - 21.11.2025


Time

jeweils von 9 - 17 Uhr


Venue

, Franz-Mehring-Platz 1 , 10243 Berlin


Language

Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt. 


Accessibility

Die Räumlichkeiten sind über einen Aufzug zugänglich und es gibt Toiletten für Rollstuhlfahrende. Wir bemühen uns, auf verschiedene Bedarfe einzugehen und die Fortbildung anzupassen, wenn Sie uns in der Anmeldung entsprechende Hinweise geben.


Fortbildung für Betriebs- und Personalräte in Berliner Kultureinrichtungen – eine Kooperationsveranstaltung von Diversity Arts Culture und ver.di Berlin

 

Diversity Arts Culture und ver.di Berlin bieten für Betriebs- und Personalräte in Berliner Kultureinrichtungen eine dreitägige Fortbildung zum Thema Diskriminierungsschutz an.

 

Immer häufiger werden Diskriminierungs- und Machtmissbrauchfälle in Berliner Kultureinrichtungen öffentlich sichtbar. Betriebs- und Personalräten kommt bei der Aufarbeitung dieser Fälle sowie bei der Entwicklung und Umsetzung von präventiven Maßnahmen eine Schlüsselfunktion zu. Diese Fortbildung vermittelt Wissen rund um Antidiskriminierung sowie Handlungsmöglichkeiten und Strategien im Umgang mit Diskriminierung und Machtmissbrauch.

 

Von Mittwoch bis Freitag werden folgende Inhalte besprochen:

  • Sensibilisierung zu Diversität und Diskriminierung, best practice-Beispiele für entsprechende Maßnahmen
  • Antidiskriminierungsgesetze und Machtmissbrauch
  • Umsetzung in Form von Betriebs-/Dienstvereinbarungen
  • Handlungsstrategien für Personal- und Betriebsräte

 

Die dreitägige Fortbildung beginnt an Mittwoch unter der Anleitung mehrerer Referent*innen von Diversity Arts Culture. Wir widmen uns dabei den folgenden Fragen: Welche Formen der Diskriminierung gibt es, wie erkenne diese und wie begegne ich ihnen? Wie können Institutionen Barrieren abbauen und wie können Gespräche mit von Diskriminierung Betroffenen gestaltet werden? Warum ist es wichtig, intersektionale diskriminierungskritische Strukturen in der eigenen Arbeit sowie Organisation zu implementieren? Welche Schritte hin zu einer nachhaltigen strukturellen Veränderung im Betrieb sind möglich?

 

Wiederkehrende Fälle von Machtmissbrauch und Diskriminierung in Kulturbetrieben zeigen, wie wichtig interne Beschwerdestrukturen sind. Rebecca Kronsteiner und Larissa Hassoun führen am zweiten Fortbildungstag in das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ein, welches für jede*n Arbeitgeber*in die Einrichtung einer internen Beschwerdestelle vorschreibt. Darüber hinaus wird das Berliner Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) besprochen, ebenso wird das Modellprojekt exkoBe (externe kollektive Beschwerdestelle) vorgestellt. Zusätzlich werden die Aufgaben, Möglichkeiten und Grenzen einer innerbetrieblichen Beschwerdestelle sowie die Rolle von Betriebs-/Personalrat innerhalb von Beschwerdeprozessen besprochen.

 

Am dritten und letzten Tag wollen Diversity Arts Culture, Konstantin Kohl (Gewerkschaftssekretär ver.di) und aktive Betriebs- und Personalrät*innen zu praktischen Handlungsmöglichkeiten für Betriebs- und Personalräte im Bereich Diskriminierungsschutz in den Austausch gehen: Welche Handlungsinstrumente gibt es, um rechtliche Veränderungen im Betrieb zu erwirken? Wie kann ein Betriebsrat oder Personalrat einseitig auch ohne den Arbeitgeber Beschlüsse fassen? Welche rechtliche Wirkung haben diese? Wie sehen Beschwerdepfade für Betroffene aus und welche Rolle spielen Betriebs-/Personalrat? Wie kann ein Gremium präventiv agieren und welche Schutzfunktion haben Betriebs- und Personalräte qua Amt inne?

Die Referent*innen

Julia Tonndorf ist Antidiskriminierungsberaterin bei Diversity Arts Culture. Aus ihrer vorherigen Arbeit als AGG-/ Anti-Mobbing-Beauftragte und als Betriebsratsvorsitzende bei Dussmann das Kulturkaufhaus bringt sie vielfältige und langjährige Beratungserfahrung im Bereich des Arbeitslebens mit. Als Wirtschaftsmediatorin ist sie zudem mit den unterschiedlichsten Konflikten im Arbeitskontext vertraut. Sie hat mehrere Jahre als freiberufliche Stepptänzerin im Kulturbereich gearbeitet.

 

Konstantin Kohl ist Gewerkschaftssekretär für Kunst & Kultur bei ver.di im Landesbezirk Berlin-Brandenburg.

 

Larissa Hassoun ist Referent*in für Diskriminierungsprävention und Beschwerdemanagement in Arbeitsverhältnissen beim Modellprojekt Externe Kollektive Beschwerdestelle (exkoBe) für den Berliner Kulturbereich. Sie hat mehrere Jahre in der Beratung zum Thema Diskriminierung in Schule, Ausbildung und am Arbeitsplatz gearbeitet. Ein thematischer Schwerpunkt ihrer fachlichen Tätigkeit liegt im Schutz vor sexualisierter Belästigung und Gewalt in der Arbeitswelt. Sie ist gemeinsam mit Rebecca Kronsteiner Ansprechperson der exkoBe.

 

Leonid Mauch ist bei Diversity Arts Culture in der Antidiskriminierungsberatung tätig. Er hat verfügt über Erfahrung in der Beratung von Betroffenen in den Bereichen Antidiskriminierung und Migration/Flucht und arbeitete hierfür in Organisationen wie Flüchtlingsräten und Projekten des IG Metall Vorstandes. Leonid ist für alle organisatorischen Fragen zur Veranstaltung erster Ansprechpartner.

 

Lisa Scheibner ist bei Diversity Arts Culture als Referentin für Sensibilisierung/Antidiskriminierung tätig. Sie organisiert Workshops zu Diversitätskompetenz für Kulturtätige, berät Kultureinrichtungen und ist Mitglied der Steuerungsgruppe des Modellprojektes FAIRSTAGE. Sie arbeitet zudem als freischaffende Schauspielerin. Seit 2020 ist sie Mitglied des Personalrates der Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung.

 

Rebecca Kronsteiner ist Referent*in für rechtlichen Diskriminierungsschutz bei der Externen Kollektiven Beschwerdestelle (exkoBe) für den Berliner Kulturbereich. Rebecca hat Rechtswissenschaften, Gender Studies und Soziale Arbeit studiert. Nach dem Studium arbeitete sie als Antidiskriminierungsberater*in. Anschließend baute sie eine Fachstelle gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz mit auf, in der Arbeitsmarktakteur*innen und Antidiskriminierungsberatungsstellen juristische Expertise zu Antidiskriminierungsrecht zur Verfügung gestellt wurde. In Kooperation mit Diversity Arts Culture entwickelte sie das Konzept für das Modellprojekt exkoBe, dessen Umsetzung sie nun mitgestaltet. Zudem gibt sie seit mehreren Jahren Antidiskriminierungsworkshops.

 

Roisin Keßler verantwortet den Empowermentbereich für Künstler*innen und Kulturtätige mit Behinderung. Sie machte ihren Abschluss in Kulturpädagogik und arbeitete als Inklusions- und Barrierefreiheitsberaterin bei Un-Label in Köln. Ihr Schwerpunkt dabei lag auf dem Projekt „Access Maker“, einem dreijährigen Projekt für inklusive Öffnungsprozesse am Theater. Außerdem ist sie Koordinatorin und Vorstandsmitglied des bundesweiten INK – Inklusives Netzwerk Kultur e.V. und ist freiberuflich als Beraterin für den Bereich inklusive Darstellende Künste tätig.