Empowerment

[ɪmˈpaʊəmənt]

Zwei Personen werden auf einer Wippe dadurch hochgehoben, dass eine dritte Person auf das andere Ende der Wippe steigt.

Empowerment

kommt aus dem Englischen und bedeutet Ermächtigung. Damit ist gemeint, dass Personen oder Gruppen, die gesellschaftlich benachteiligt sind, durch gezielte Strategien und Qualifikationsangebote das Handwerkszeug erwerben, ihr Leben selbstbestimmter gestalten zu können.

 

Dabei wird der Fokus darauf gelegt, die eigenen Stärken zu erkennen, daraus (neue) Handlungsmöglichkeiten abzuleiten und Zugänge zu Bereichen zu erlangen, die sonst aufgrund von Diskriminierung schwer zugänglich sind.

Im Empowerment-Prozess sind zwischen den Beteiligten Vertrauensbildung, gleichberechtigte Kommunikation und die Umverteilung von Macht (kollektive Entscheidungen, Hierarchieabbau) notwendig, damit es zu einer Selbstermächtigung kommen kann.

Ein wichtiges Thema ist dabei die Anerkennung von Diskriminierung. Im Austausch mit anderen entsteht ein klareres Bild davon, welche Barrieren und Unsicherheiten aufgrund von Diskriminierung und nicht aus einem eigenen Unvermögen heraus bestehen. Das hilft dabei herauszufinden, wie eigene Stärken besser genutzt werden können, welche Strategien und Weiterbildungen es eventuell braucht und wie insbesondere die gemeinsame Arbeit mit anderen, die ähnliche Erfahrungen machen, empowern und ermutigen kann.

Empowerment im Kulturbereich

Im Bereich der Kulturellen Bildung ist zum Beispiel Empowerment von Jugendlichen wichtig, besonders, wenn diese soziale Benachteiligung oder Rassismus erfahren. Wenn sie die Mittel und den Raum bekommen, um sich fortzubilden und selbstbestimmt künstlerisch tätig zu werden, kann dies ihnen Wege in den Kulturbereich eröffnen, die ihnen sonst, wie vielen marginalisierten Gruppen, verschlossen bleiben würden.

  • Der Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung empowert mit seinem Fördermodul 1plus Durchstarten Akteur*innen der Kulturellen Bildung, die im bisherigen Antragsverfahren auf Barrieren stoßen. So sollen besonders junge Erwachsene, Menschen mit Behinderung und Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung in ihrer Rolle als selbstständige Projektleitende gestärkt werden.
  • Wir bieten ebenfalls regelmäßig Empowermentworkshops für marginalisierte Kunst- und Kulturschaffende zu unterschiedlichen Themen an.

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behindert werden

[bəˈhɪndərt ve:ɐ̯dn̩]

Die Formulierung behindert werden macht deutlich, dass Menschen nicht aufgrund ihrer individuellen Körper behindert SIND, sondern durch Barrieren und gesellschaftliche Ausschlüsse behindert WERDEN.

Dictionary
Video

Marginalisierung

[ˌmaʁɡinaˑliˈziːrʊŋ]

bezeichnet die Verdrängung von Individuen oder Gruppen an den Rand der Gesellschaft. Die Verdrängung kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen, also zum Beispiel geografisch, wirtschaftlich, sozial oder kulturell sein; meist spielt sie sich auf mehreren Ebenen ab.

Dictionary