Symbole für soziales Kapital wie Stammbaum, Vitamin B-Tablette und eine Karriereleiter

erweiterte Bildbeschreibung: Verschiedene Menschen versuchen auf einer Treppe nach oben zu kommen. Auf der höchsten Stufe sitzt ein weißer Mann, der einer weißen Frau mit einem Glas Sekt zuprostet, die noch am Treppensteigen ist. Weiter unten auf der Treppe hat ein Mann of Colour es gerade wenige Stufen nach oben geschafft, eine Frau of Colour versucht hinter ihm auch auf die Treppe zu kommen. Die Menschen helfen sich teilweise, um auf der Treppe weiter nach oben zu steigen. Durch die Treppe geht ein Riss. Auf der abgebrochenen Seite der Treppe stehen ein weißer Mann im Blaumann und eine Frau of Colour mit einem Besen. Sie haben keine Möglichkeit, auf der Treppe nach oben zu steigen.

Vortrag zum Nachlesen

Silke Ballath: Das Projekt „Future Move tanzt“ heißt im ganzen weiter „Berufsperspektiven für junge Tanzschaffende“. Wir vom Projektteam sind alle Mitglieder des Vereins Future Move e.V. und unsere Projekte und Formate sollen oder wollen Zugang und Teilhabe schaffen. Es geht im Grunde darum, Menschen – im konkreten Tänzer*innen – in ihrem künstlerischen Werdegang zu empowern und zu unterstützen. Wir setzen uns für eine offene Gesellschaft ein, gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus.

 

Bahar Meriç: Ok, was ist das Mentoringprogramm „Future Move - Berufsperspektiven für junge Tanzschaffende“? Es ist ein Projekt zum Austausch künstlerischer Tanzpraxis, das sich an junge Menschen aus unterschiedlichen Tanzrichtungen richtet, die Teil von marginalisierten Communitys sind. Das Programm soll junge Menschen empowern und ermutigen, ihre Potenziale und Fähigkeiten für einen Berufswerdegang innerhalb der Tanz- und Performanceszene beziehungsweise in der Kunst- und Kulturwelt zu erkennen und sie zu nutzen. Wir sind im Mai 2023 in unseren Piloten gestartet.

Unsere Teilnehmenden sind junge Menschen zwischen 19 und 27 Jahren, die in Berlin leben. Sie sind Nachkommen von Arbeitsmigrant*innen, Angehörige der Rom*ja und Sinti*zze, queere, migrantisierte und mehrfach marginalisierte Menschen. Wir möchten den Teilnehmenden ganz konkret durch Besuche in Ausbildungsinstitutionen Ängste und Hemmungen nehmen, sie durch Gespräche, gemeinsame strukturelle Reflexion und Austausch mental auf Ausbildungen vorbereiten und ihnen sowohl formale als auch informelle Wege zur künstlerischen Professionalisierung aufzeigen.

Auf einem Papier hat der Runde Tisch Tanz 2019 für die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa (heute Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt) festgehalten,  „dass die Gruppe der Akteur*innen, die im Bereich Tanz und Choreografie arbeiten, sehr homogen ist.“ Das heißt, es handelt sich um junge, weiße, schlanke, gut trainierte, meist able-bodied Personen. Menschen mit Behinderung sowie körperlichen, mentalen, sensorischen und physischen Einschränkungen oder solche, die nicht den Körper- oder Altersnormen entsprechen, sind dagegen selten auf den Tanzbühnen zu finden. Ebenfalls unterrepräsentiert sind Künstler*innen mit Mehrfachmarginalisierung, wie Personen mit Fluchterfahrung beziehungsweise mit Migrationshintergründen. Genauso queere, trans, inter, non-binäre, Gender nonconforming identifizierte People of Color sowie sozioökonomisch benachteiligte Personen sowie Menschen mit nachteiligen Ost-West-Sozialisierungen. Weiter heißt es vom Runden Tisch Tanz, „die noch fehlende Teilhabe unterrepräsentierter Künstler*innengruppen am Tanz betrifft die klassischen Säulen Personal, Programm und Publikum, aber auch die Ebenen Förderung, Zugang zu Räumen wie Weitung von Institutionen.“

Es gibt also ein Inklusionsproblem und das gibt es nicht nur, wenn es schon darum geht, wer Zugänge in die Ausbildung erhält, sondern schon davor: Wenn es nämlich darum geht, überhaupt den Beruf Tanz als ernsthafte Möglichkeit zu erkennen und eingebunden zu werden in die Berufsvorbereitung. Jetzt werden vielleicht einige von euch sagen, na ja, aber kulturelle Bildungsprojekte an Schulen und auch außerhalb von Schule leisten doch ihren Teil dafür. Das möchte ich aus meiner Erfahrung heraus verjeinen. Auch wenn das ein bisschen so passiert, nutzen die kulturellen Bildungsprojekte eben eher künstlerisch-edukative Methoden. Also im Fokus steht eigentlich nicht unbedingt die Berufsorientierung oder auch die eigentliche künstlerische Praxis.

Und es gibt auch noch einen persönlichen Antrieb zu diesem Projekt, nämlich die Erfahrungen, die ich selbst in meinem Werdegang zur Choreografin gemacht habe und den ich gerne teilen möchte. Ich bin Nachkommin einer sogenannten Gastarbeiter*innenfamilie. Meine Großeltern sind in den 60er Jahren nach Berlin gekommen und brachten ihre Kinder – also meine Eltern – mit nach Berlin (ein bisschen später kamen die Kinder nach). Meine Familie und meine türkischen Wurzeln brachten mir großartige Musik, Rhythmus, türkische Volkstänze und gutes Essen bei. Meine tänzerische Ausbildung erwarb ich im Ballett, eher so zufällig. Meine Eltern haben mich so hobbymäßig in eine Tanzschule gesteckt und dann wurde ich ganz schnell addicted [süchtig danach]. Ich war fünfmal die Woche beim Tanzen. Dann habe ich die Tanzschule gewechselt und bin zu Sabine Roth gegangen, die mich ziemlich stark gefördert und an die Hand genommen hat. Sie hat mir die Codes gezeigt, wie das so alles im Ballett (sprachlich) funktioniert und wie man sich da so verhält. Im Alter von 14 Jahren habe ich dann das erste Mal ein Theater betreten – ganz klassisch Schwanensee angeschaut. Und da war's um mich geschehen.

Genau das ist eigentlich das, worum es auch in dem Mentoringprogramm geht. Also Menschen an die Hand nehmen und sie über Erfahrungen an diese Orte bringen. Ich wurde ermutigt, eine Tanzausbildung zu machen und mich an Kunsthochschulen zu bewerben, obwohl ich mich in diesen Räumen nicht gesehen habe. Ich habe nicht gedacht, dass ich in diesen Räumen bestehen kann, weil ich das ganze sprachliche Wissen und das Wissen um die Tanzszene nicht hatte. Ich dachte, ich bringe das gar nicht alles mit und deswegen hatte ich so große Ängste und Hemmungen, sodass ich mich gar nicht erst an einer Uni beworben habe. Ich habe mich nicht informiert. Also habe ich mich sehr sehr stark entfernt, weil ich einfach Angst hatte. Dann habe ich andere Menschen kennengelernt und das war mein Glück! Diese Menschen haben mich an die Hand genommen, haben mich in die Szene mit hereingenommen, haben mir ihre Ästhetiken gezeigt. Ich habe viel gelernt, bin viel und oft gescheitert - und das finde ich aber gar nicht so schlecht, weil das bringt einem ja auch immer etwas bei. Schließlich ist dann trotzdem aus mir eine Choreografin geworden.

 

DOore tOx Antrie: Aus diesen Erkenntnissen und den Erfahrungen, wie sie Bahar und auch viele weitere marginalisierte Personen machen, haben wir uns folgende Fragen gestellt: Wer bestimmt, was Kultur ist? Wer sitzt mit welchen Wertevorstellungen in den Leitungspositionen? Warum sitzen wir als mehrfach marginalisierte Personen hier und leisten immer wieder diese Arbeit? Welche Privilegien haben Personen auf dem Weg in die deutsche Kulturwelt erlangt oder aufgeben müssen?

Die unreflektierte Perspektive von weißen Menschen auf ihr Umfeld und die Gesellschaft, also der an-sozialisierte White Gaze [weiße Blick], die kapitalisierte Wettbewerbskultur und die nicht aufgearbeiteten und internalisierten, multiplen -Ismen in den elitären Kulturinstitutionen mindern den Zugang für junge, marginalisierte Personen, Kunst zu schaffen. Wer verfügt über die wenigen Studienplätze, die unter wessen Kriterien vergeben werden - Wettbewerb oder Inklusion? Wer wird ernst genommen und wer wird so lange ignoriert und ausgegrenzt, bis die Thematiken der Betroffenen zum Trend werden und Profit daraus gemacht wird? Was macht das mit den Generationen von Personen, die jahrelang ausgegrenzt und als unpassend markiert werden? Wer hat die Kapazitäten, sich aufzuklären, weiter zu lernen, stark zu sein, Selbstbewusstsein zu haben, sich zu organisieren, zu rehabilitieren beziehungsweise Traumata zu heilen und wieder mitgestalten zu können? Die institutionelle und gesellschaftliche Haltung, Situation und der Werdegang von Bahar und anderen Personen sowie folgende Studien machen deutlich, dass es eine Begleitung rund um das Berufsfeld Tanz und andere darstellende Künste generell braucht.

 

Silke Ballath: Genau, DOore hat gerade die Forschung angesprochen und zwei Studien haben wir herausgesucht, die gerade erschienen sind: Eine Studie heißt Delphi Studie, im September 2022 erschienen und die andere, Brandeins vom November 2022. In beiden geht es im Grunde um die Frage, wie Zugänge geschaffen werden. Es werden drei Aspekte genannt: Familie, individuelle Begleitung, sozioökonomische Aspekte. Daran wollen wir anschließen und präsentieren euch jetzt ganz schnell die Säulen, auf denen Future Move fußt.

Dies sind drei Säulen: Tanz, Ausbildung und Forschung. Diese gliedern sich noch einmal auf: Im Bereich Tanz geht es darum, dass Workshops mit Expert*innen gemacht werden und damit wollen wir das Netzwerk der jungen Menschen stärken. Dann ist der zweite Aspekt die Ausbildung. Da geht es darum, unter anderem unterschiedlichste Institutionen von Ausbildungsstätten bis hin zum Tanzhaus NRW kennenzulernen und auch Beratung und Unterstützung zu geben, beispielsweise bei Bewerbungen. Der dritte Aspekt sind die Eigenprojekte, bei denen es um das Empowerment derjenigen geht, die teilnehmen, um Eigenverantwortlichkeiten und um die Möglichkeit, sich und die eigenen Stärken zu zeigen. Dann gibt es den Aspekt der Forschung, der allerdings vor allem spezifisch darauf abzielt, in Reflektionsebene miteinander zu gehen. Es geht also eher um eine Praxisforschung. Übergreifend ist der Aspekt, dass alle Ebenen pädagogisch begleitet werden und es immer die Möglichkeit gibt, die Familien mit einzubeziehen.

 

Bahar Meriç: Was braucht es, um Zugänge zu schaffen? Kurz zu den Barrieren für uns als Projektinitiator*innen: Klassismus und das europäische Verständnis von Kunst sind uns besonders im Aspekt der Projektfinanzierung auf vielen Ebenen begegnet. Die einprägsamste Rückmeldung war, dass die Kosten für unser Projekt insgesamt zu hoch seien für so wenige – 20 – Teilnehmende. Unser Projekt finanziert in erster Linie 20 Teilnehmende, involviert sind aber auch weitere 50 Personen, darunter 30 junge Menschen aus den Ausbildungs- und Kulturinstitutionen. Ich mache mal kurz eine Rechnung auf: In unserer Finanzierung bedeutet dies in konkreten Zahlen: 5.000 Euro pro Teilnehmende*r für das gesamte einjährige Programm. Das sind 416 Euro pro Monat, 104 Euro pro Woche und ganze 15 Euro pro Tag, die an Kosten entstehen für eine teilnehmende Person. Im Vergleich dazu sind uns Förderprogramme und Preise in den Bereichen Musik und Literatur begegnet, die den einzelnen Menschen 15.000 Euro zur Verfügung stellen. Die Frage stellt sich hier, wer ist eigentlich wieviel Geld wert?

Grundsätzlich ist unser Programm erst einmal eine Möglichkeit, zu sehen, welches Angebot es eigentlich gibt. Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick darüber, was es für Ausbildungen und Förderungen gibt. Wir versuchen, die Barrieren für und durch Familie und in der Community mitzudenken, indem wir unsere Workshop-Zeiten flexibel an den Teilnehmenden orientieren. Das heißt, später kommen, früher gehen und auch mal einen Termin nicht da sein, ist bei uns im Programm möglich. Viele junge Menschen sind oft mit Aufgaben wie Betreuung der Geschwister oder der Eltern, mit denen sie zu Terminen gehen, beschäftigt und deswegen versuchen wir, da flexibel zu sein. Zum Beispiel können Geschwisterkinder zu den Aktivitäten mitgebracht werden, sie sind sehr willkommen, sie werden bei Bedarf auch von anderen Teammitgliedern betreut und wir leisten auch bei Bedarf Aufklärungsarbeit in den Familien.

 

DOore tOx Antrie: Eine zusätzliche Hürde kann die internalisierte Gewalt sein, also die -Ismen, die immer wieder reproduziert werden, sodass zum Beispiel bei Menschen aufgrund von Assimilation der Gedanke entstehen kann, man sei nicht genug, Tanz zu machen, dort zu sein, in diesen Räumen bestehen zu können, keine Norm zu sein. Und ja, ein Aspekt davon ist auch die fehlende Repräsentation.

 

Silke Ballath: Natürlich ist auch das Budget immer eine Frage, vielleicht hier nur ein Punkt dazu: Stipendien gibt es nur für bestimmte Menschen.

 

Bahar Meriç: Den Punkt Ausbildung möchte ich kurz erläutern, weil uns das besonders wichtig ist. Hochschulen und Theater sind Orte, an denen sich zeigt, wie Gesellschaft sich wahrnimmt, welche Verortung und welche Wahrnehmungen sie von Kultur einnimmt. Wenn also Kultur ein diverses Feld von Repräsentation einnimmt, sollte sie nicht an Ressourcen geknüpft sein. Dies ist allerdings der Fall. Die Dozent*innen an Hochschulen sind meist die formalisierte Ausbildung durchlaufen. Rassismus und Diskriminierungserfahrungen spielen in ihrer Arbeit selten oder keine Rolle. Hinzu kommt der Aspekt, dass urbane Tanzrichtungen, wie zum Beispiel der Urban Dance, Flamenco, türkische und arabische Volkstänze, also die Kultur- und Kunstpraxis der jungen Menschen, die wir ansprechen, vornehmlich in ihren jeweiligen Communities platziert ist und meist in der Öffentlichkeit eher kommerzialisiert präsentiert wird. Dabei rückt die eigentliche künstlerische virtuose Qualität und auch die sozialkulturelle Bedeutung in den Hintergrund. Das heißt, dass das Wirken solcher Tanzstile innerhalb der Tanzszene überhaupt nicht präsent ist. Und so kommt es auch dazu, dass die Stilrichtungen eben in den Hochschulen kaum Platz finden und dass es zum Beispiel keine Professur für Krump-Tänzer*innen oder türkische Folklore gibt.

 

DOore tOx Antrie: So kommen wir zum letzten Punkt. Was passiert nach der Ausbildung? Eigentlich fast immer das gleiche wie vor der Ausbildung. Sagen wir mal so, man stellt sich die gleichen Fragen: Wer bestimmt, was Kultur ist? Im Grunde möchten wir euch gern zwei Fragen mit auf den Weg geben: Ist Kunst in unseren Institutionen heute nicht viel mehr ein Produkt des Kapitalismus’ als eine fortlaufende künstlerische, gemeinschaftliche, erfahrbare Tradition? Und die andere Frage: Begreifen wir Kunst als Praxis von einer Gesellschaft oder von mehreren gleichwertigen Communities? Und warum?

 

Im Gespräch mit dem Publikum

Ich gebe euch mal zwei Fragen mit: Gibt es ein Auswahlprozess für die Mentees und wenn ja, wie sieht der aus und daran anknüpfend, wie kommt ihr eigentlich an die Mentees ran, wie macht ihr auch aufmerksam und wie wirkt ihr in verschiedene Communities rein?

Bahar Meriç: Wir sind an verschiedenen Schnittstellen unterwegs, also in der kulturellen Bildung, auf und hinter den Bühnen. Also wir sind recht breit aufgestellt, auch über unser Netzwerk. Wir sprechen ganz aktiv Menschen und Institutionen über ihre Verteiler an, um unsere Ausschreibung zu senden. Wir sprechen Menschen, die wir kennen, persönlich an, ob sie nicht Lust haben, an dem Mentoringprogramm teilzunehmen. Und dann natürlich die klassischen Insta-Website-Geschichten. Zum Auswahlprozess: Also die Menschen, die sich für das Mentoringprogramm interessieren oder daran teilnehmen möchten, bewerben sich nicht, sondern melden sich bei uns an und beschreiben ihre Motivation. Das kann über ein Telefongespräch mit mir passieren, über ein Motivationsschreiben oder eine kurze Mail oder Messenger-Dienste. Also versuchen wir, auf unterschiedlichen Kanälen erreichbar zu sein.

Das einzige Kriterium ist, dass man weiß, warum man sich für das Mentoringprogramm interessiert, warum man teilnehmen will. Das liest oder hört man ja heraus. Ich habe mit fast allen als Ansprechperson auch noch einmal telefoniert. Und ehrlich gesagt sind alle, die sich angemeldet haben, auch dabei.

 

Wie arbeitet ihr auf der anderen Seite mit den Mentor*innen zusammen? Wie kommt ihr an sie heran, wie ist die Reaktion, wenn ihr potenzielle Mentor*innen anfragt - gibt es vielleicht auch manchmal Vorbehalte? Und kriegen die Mentor*innen Geld dafür - häufig ist es ja ehrenamtlich?

Bahar Meriç: Also die Mentor*innen, die Menschen, die ihre Expertise weitergeben, die werden alle bezahlt und die werden auch so bezahlt, wie wir uns alle wünschen, bezahlt zu werden. Das macht natürlich dann etwas mit dem Programm. Es gibt sehr viel Ehrenamt aus dem Verein heraus, aber die Künstler*innen und Mentor*innen, die wir ansprechen, werden vergütet. Bei uns heißt die Anfrage: Was möchtest du dafür haben, das ist der Kontext des Programms. Und dann versuchen wir das möglich zu machen. Dann gibt es auch noch viele Menschen, die innerhalb der Kooperation, also im Namen ihrer Institution, mit uns sprechen und die müssen wir dann natürlich nicht vergüten. Das übernehmen dann die Institutionen - also Theater, Kunsthochschulen, Initiativen.

Ehrlich gesagt haben wir für diesen ersten Piloten gesagt, dass wir nur Menschen nehmen, die wir gut kennen, sowie deren Arbeitspraxis und kulturpolitische Haltung. Bei denen wir wissen, dass wir auf dem gleichen state of mind (Nenner) sind. Es sind Freund*innen, enge Kolleg*innen, Menschen, mit denen wir zusammengearbeitet haben. Und von Seiten der Kunsthochschulen haben wir sehr viele Vorgespräche geführt. Wir sind zum Beispiel nach NRW gefahren und haben die Menschen getroffen, um ein Gefühl für sie zu bekommen, auch um einen Schutzrahmen für unsere Teilnehmenden zu bieten.

 

Future Move e.V. ist ein Zusammenschluss von Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Kulturvermittler*innen und -manager*innen und Pädagog*innen. Sie beraten und begleiten u.a. Kulturinstitutionen in Diversitätsprozessen, entwickeln und implementieren Formate und Projekte mit künstlerisch-edukativen Methoden, forschen zu Teilhabe, Transformationsprozessen und künstlerischer Praxis und entwickeln künstlerische Bühnenstücke im Kulturbetrieb mit Perspektiven, die bislang unzureichend repräsentiert sind.

Silke Ballath ist Kulturvermittlerin und -wissenschaftlerin, Bahar Meriç ist Choreografin. DOore tOx Antrie ist Tänzer*in und Teilnehmer*in beim Programm.